Wenn Du eine Gruppe von Menschen ein paar Tage im Dschungel aussetzt, würde sich eventuell ein Team daraus formen. Jede/r würde im Sinne des eigenen Könnens zum Überleben der Gruppe beitragen. Eine Jägerin, ein Sammler, eine Feuermacherin und ein Hausbauer. Jeder wird das tun, was er oder sie am Besten kann. Am Ende wird es ein echtes Team sein in dem jedes Mitglied einen bestimmten Platz einnimmt und eine Aufgabe erfüllt, die nicht ohne weiteres von einem anderen Mitglied erfüllt werden kann. Gemeinsam sichern sie ihr Überleben.
Hand aufs Herz – Wenn die Teamleitung die Abrechnung sucht
Ein Team ist wie ein Orchester
Wo ist der Paukist?
Generalprobe
Das Orchester stimmt sich ein. Die Geigen, die Harfe, das Klavier. Ein Durcheinander an Tönen.
Der Dirigent stutzt. Wo um alles in der Welt ist der Paukist? Hektisches Treiben setzt ein.
Ohne den Paukisten kann die Generalprobe nicht starten.
Ein Orchester ist nicht nur eine Gruppe von Menschen oder eine Crossfunktionale Einheit. Ein Orchester ist ein echtes Team.
Es kommt auf jedes Teammitglied an. Die Pauke kann nicht durch die Querflöte ersetzt werden. Jedes einzelne Teammitglied hat ein ganz spezielles Können und einen ganz bestimmten Platz im Orchester.
Mal Hand auf’s Herz:
Welche Teamleitung hat morgens einmal gestutzt und gesagt:
„Wo ist unsere Abrechnung“? Wenn die nicht kommt, können wir den Tag nicht beginnen.“
Genau hier beginnt das Dilemma.
Die meisten s.g. Teams sind tatsächlich nur eine Gruppe von Menschen.
Sie wurden nicht zusammengestellt wie ein Orchester. Es wurde nicht darauf geachtet, wer genau welches Können mitbringt und genau deswegen nicht einfach austauschbar ist.
Wir versuchen das zu heilen in dem wir die verbesserungswürdige Performance der Gruppe versuchen zu messen, durch Kontrolle mehr herauszuholen.
Wir versuchen das zu heilen in dem wir die verbesserungswürdige Performance der Gruppe versuchen zu messen, durch Kontrolle mehr herauszuholen. Regeln werden aufgestellt und wenn eine Person geht, wird sie schnellstmöglich durch „jemanden“ ersetzt.
Durch Teambuilding-Events versuchen wir aus der Gruppe ein Team zu formen. Ein Tag im Klettergarten wird es schon heilen.
Ein Team ist wie ein Orchester
Ein Team, das nicht wie ein Orchester oder wie eine Fußballmannschaft zusammengestellt wurde, wird keines werden.
Würden wir eine Gruppe von Menschen ein paar Tage im Dschungel aussetzen, würde sich eventuell ein Team daraus formen. Dann würde jede/r im Sinne des eigenen Könnens zum Überleben der Gruppe beitragen. Es findet sich eine Jägerin, ein Sammler, eine Feuermacherin und ein Hausbauer. Jeder wird das tun, was er oder sie am Besten kann. Am Ende wird es ein echtes Team sein in dem jedes Mitglied einen bestimmten Platz einnimmt und eine Aufgabe erfüllt, die nicht ohne weiteres von einem anderen Mitglied erfüllt werden kann. Gemeinsam sichern sie ihr Überleben.
Funktioniert dasselbe Team im Büro anschließend genauso? Nein, denn der Kontext ist ein anderer und die Aufgabenstellung ebenfalls.Um die Aufgabenstellung im Büro zu erfüllen, benötigt es wahrscheinlich andere Mitglieder mit anderen Talenten um ein echtes Team zu formen.
Bevor wir unseren nächsten Teambuilding Event planen, sollten wir sehr genau prüfen ob wir ein Team zu dem Event schicken oder eine Gruppe Menschen und anschließend unsere Erwartungshaltung entsprechend darauf ausrichten.
Die schlechte Nachricht ist: Wir können die Schuld für nicht funktionierende Teams nicht mehr auf die Mitarbeitenden schieben und das Herumdoktern an den Menschen nicht an externe Assistenzärzte delegieren.
Die gute Nachricht ist: Ein echtes Team wird gar nicht anders können, als herausragende Leistung zu bringen. Die Aufgabe der Führungskraft ist lediglich, dem Team einen Rahmen zu geben, in dem es wirksam agieren kann.
Fazit
Zu versuchen, aus einer Gruppe Mitarbeitenden ein echtes Team zu formen ist, wenn sie nicht wie eine Mannschaft oder ein Orchester zusammengestellt wurden, kaum möglich. Wenn Dir im Orchester der Pauker fehlt, ist der Klang ein anderer, als mit Pauker. Die Performance wird OK sein. Frei nach dem Motto: „Dafür, das kein Pauker dabei war, war es gar nicht so schlecht.“
Bevor Du beginnst an den Menschen herumzudoktern, solltest Du erst einmal prüfen, ob die Rahmenbedingungen so gesetzt sind, dass die Mitarbeitenden überhaupt wirksam agieren können. Dazu gehört auch, aber nicht nur, das ein Team ein Team ist.
Du hat Fragen? Sprich mich gerne jederzeit an.
#ErforschenEntdeckenGestalten
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