Da sind wir wieder. Die Mitarbeitenden sollen zurück ins Homeoffice.
Begriffskunde
Eine kleine Begriffskunde, da häufig mit dem Begriff Homeoffice alles gemeint ist.
🔸Homeoffice: Ich arbeite zu Hause in einem Arbeitszimmer. Der Arbeitsplatz wurde von meinem Arbeitgeber in Einklang mit den Arbeitsschutzbestimmungen vollumfänglich ausgestattet. Ich habe auch Anspruch auf Wartung und technische Unterstützung.
🔸Mobile Arbeit oder Remote Work: Ich arbeite wo ich will. Das kann zu Hause aus sein. Das kann aber auch von jedem anderen Ort aus sein. Der Arbeitgeber richtet mir keinen Arbeitsplatz zu Hause ein.
🔸Heimarbeit: Ich klebe zu Hause Tüten oder nähe Kulturtaschen 😉
Für diejenigen, die es bisher noch nicht verinnerlicht haben, die Pandemie hat uns eine neue Normalität gebracht. Alle Versuche, zurück zum alten Normal zu kommen, sind gescheitert und ich behaupte, sie werden es auch in der Zukunft tun. Akzeptieren wir also das neue Normal und überlegen, wie wir uns bestmöglich einrichten.
Insbesondere für traditionelle Branchen und für Inhaber geführte Unternehmen bleibt das eine Herausforderung. Als ehemaliger CFO eines Unternehmens in einem eher traditionellen Marktumfeld kenne ich sowohl das Spannungsfeld, als auch die Diskussionen. Der größte Teil dieser Diskussionen ist Emotionsgeladen.
Entscheidungen treffen ohne Emotionen
Die Entscheidungsfindung für die Ausgestaltung einer neuen Normalität muss aber rein sachlich geführt werden.
Ist mobile Arbeit oder Homeoffice im Hinblick auf den Unternehmenszweck
a. neutral?
b. förderlich?
c. hinderlich?
Das ist die alles entscheidende Frage. Ist die Antwort c., ist die Diskussion bereits zu Ende. Bei den Antworten a. und b. geht es um eine Ausgestaltung, die allen Beteiligten weitestgehend gerecht wird. Vorsicht: Hier droht wieder die Emotionsfalle.
Hinderlich für den Unternehmenszweck wäre im Übrigen auch, wenn mein Geschäftsmodell ist, dass ich Unternehmen verkaufen will, das es nichts besseres gibt, als in dem super coolen neuen Office zu arbeiten. Wenn meine Leute von zu Hause aus arbeiten, wackelt meine Argumentation.
Für die Branchen, bei denen mobile Arbeit oder Homeoffice nicht möglich ist, ist es gut, dass es endlich eine gesetzliche Möglichkeit gibt, den 3G Status der Mitarbeitenden abzufragen bzw. einzufordern. Das hilft enorm, der Fürsorgepflicht nachzukommen und damit den Mitarbeitenden ein sicheres Gefühl zu geben.
Fazit
Emotionen haben in der Diskussion um Homeoffice oder mobile Arbeit nichts zu suchen. Welche Regelung auch immer es wird, sie muss in Einklang mit dem Unternehmenszweck, der Wertschöpfung stehen. Dient es nicht der Wertschöpfung, hat sich jede weitere Diskussion erübrigt. Steht mobile Arbeit in Einklang mit dem Unternehmenszweck oder ist zumindest neutral, geht es um eine Ausgestaltung, die allen Beteiligten weitestgehend gerecht wird.
Wie habt Ihr das in Euren Unternehmen geregelt?
#ErforschenEntdeckenGestalten
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